CK Racing League Bathurst

Veröffentlicht am 27. Mai 2025 um 22:57

Bathurst – Saisonfinale mit Emotionen

Mit gemischten Gefühlen ging ich ins Rennen am Mount Panorama.
Einerseits mag ich diese Strecke sehr – Berg- und Talfahrten erinnern mich an Heimat, und selbst der enge Mauerkorridor stört mich nicht weiter. Andererseits: Diese Strecke verzeiht keinen Fehler, und ausgerechnet dafür bin ich ja fast schon berüchtigt.


Das letzte Rennen konnte ich entspannt angehen. In der Meisterschaft liege ich relativ sicher auf Platz 8. Mue-Man ist in den letzten drei Rennen so stark gefahren, dass ich den Kampf um P7 aufgeben musste – nur ein Wunder hätte mich da noch vorgebracht. Hinter mir hatte Jeronnymo in letzter Zeit so viel Pech, dass ich auch hier relativ Safe war. Das hat mir die Freiheit gegeben, endlich mein Setup zu erweitern. Ich hatte mir nämlich schon vor Längerem einen 27-Zoll-Bildschirm gekauft – nun wurde er endlich an meinem Rigg montiert. Schon bei der ersten Fahrt merkte ich, wie ungewohnt es ist, den Bildschirm so direkt vor der Nase zu haben. Langsamer war ich dadurch aber nicht – nur die Gleitsichtbrille ist ein echtes Manko. Die Position passt nicht optimal, und nach einer Stunde tut der Nacken weh. Da muss ich noch ran – aber fürs letzte Rennen musste es eben so gehen.

Dass ich vom reinen Speed auf eine Runde nicht vorne mitfahren kann, ist mir mittlerweile klar. Daran muss ich arbeiten. Meine Stärken liegen eher im konstanten Fahren – im Rennen selbst kann ich gute, gleichmäßige Rundenzeiten hinlegen, nicht selten fahre ich da schnellere Runden als in der Qualifikation.

Das Quali läuft wie erwartet, eher etwas verhalten, der abstand zur Spitze ist im normalen Rahmen, ich kann zwar etwa eine Sekunde schneller, aber ich krieg es nicht auf den Punkt. P9, mehr ist nicht drin.

Sprint: Geiles Racing pur
P9 ist das was ich erwarten kann im Sprintrennen. Der Start läuft eher suboptimal, der Wagen vor mir startet nämlich im Rückwärtsgang, er wird zwar sofort in den Geistmodus gesetzt, doch ich bin schon auf der Bremse und kriege einen Schlag von hinten natürlich mit dem Schaden am Heck. Naja, was solls, machen wir das Beste draus, und da Roko schon in der ersten Kurve an mir vorbei ist, komme ich nun sicher nicht in die verlegenheit mich unfreiwillig in den Meisterschaftskampf einzumischen. Hinter mir ist Flashi , vor mir Aganok und Apollo , schnell ist klar, sich gegen Flashi zu wehren kostet nur Zeit, er ist eindeutig schneller, ihm mache ich das Leben erstmal leicht, schnell zieht er auch an meinen beiden Vordermänner vorbei ich bleibe am Aganok-Ferrari dran, auf der Geraden kann ich im Windschatten aufschliessen, merke aber schnell, vorbei ist nicht möglich, also schmiede ich einen anderen Plan, ich mache uns beide schneller, so wird er zu Apolo aufschliessen, dann kann ich zusehen wie die beiden gegeneinander kämpfen, möglicherweise gibt mir ja das die Möglichkeit an beiden vorbei zu kommen. Der Plan funktioniert erstmal recht gut Aganok holt Apollo ein, und kann dann leider auch recht einfach an ihm vorbeiziehen, na dann halt jetzt das gleiche Spiel mit Apollo, hat ja vorhin so gut funktioniert, Apollo jedoch beginnt schnell Kampflinie zu fahren, die auf der geraden gewonnenen Zeit verlieren wir deshalb in der Kurve immer wieder. Trotzdem können wir dranbleiben.
Im diesem Rennen waren wir in einen epischen Dreikampf verwickelt – das war richtig geiles Racing, so macht das richtig Laune. In der vorletzten Runde machte Apollo einen Fehler, und ich konnte auf P9 vorbeiziehen. Danach setzte ich zur Jagd auf Aganok an – beim Anbremsen der Haarnadel vor der langen Geraden schnappte ich ihn mir. Doch dadurch verlor ich den Schwung, und auf der Geraden zogen sowohl Aganok als auch Apollo wieder an mir vorbei. Als die Zielflagge fiel, war ich fast ein bisschen traurig, nicht weil ich P8 verpasst habe, sondern weil dass schon vorbei war. Echt, Jungs – das war Racing vom Feinsten.

Hauptrennen: Der Kampf ums Podium

Dank dem Sprint durfte ich das Hauptrennen von P4 aus starten – das bedeutete zumindest ein paar Führungskilometer sind möglich. Einen konkreten Plan hatte ich aber in keiner Beziehung. Der Start lief gut – aus der ersten Kurve kam ich als Dritter. Jeronnymo war auf der Geraden kein Hindernis, ihn konnte ich locker überholen. NG schnappte ich am Ende der Geraden – plötzlich lag ich in Führung. Hinter mir: Dubstar im Scirocco. Keine Chance, den würde ich niemals halten können – und dann kassierte ich auch noch eine Strafe. Der goldene Scirocco entschwand am Horizont.
Im Rückspiegel tauchte Captain auf. Anfangs machte mich das nervös, aber er griff nicht direkt an. Irgendwann hatte ich ihn völlig vergessen und fuhr einfach mein Rennen. Die Rundenzeiten waren konstant, der Rhythmus gut. Captain blieb wie ein Schatten hinter mir. In Runde 5 bekam ich jedoch eine weitere Strafe – und er war sofort vorbei. Ich versuchte dranzubleiben – hinter uns: Flashi, aber der Abstand blieb bei sieben Sekunden.
Nach dem Boxenstopp in Runde 10 kam ich auf P4 zurück, mit frischen Reifen, zwei Sekunden hinter Aganok und 2,5 Sekunden vor Mue-Man. Ich schnappte Aganok sofort – und langsam keimte der Gedanke an ein Podestplatz. Mein letztes Podium war der zweite Platz in Österreich. Ich fuhr konzentriert weiter, baute den Vorsprung nach hinten aus. Der Kampf um P3 zwischen Roko und Turbo Toni tobte weit hinter mir – keine Gefahr, hineingezogen zu werden.
In Runde 14 sah ich plötzlich, dass Roko auf P4 vor gespült wurde – jetzt lag er direkt hinter mir. Acht Sekunden Vorsprung, acht Minuten noch – das sollte reichen. Vor meinem inneren Auge sah ich schon die Konfetti-Kanone. Ich versuchte, ruhig zu bleiben – wollte um keinen Preis in den Kampf zwischen Roko und Turbo Toni eingreifen. Am Ende der 17. Runde fuhr ich sieben Sekunden vor Ablauf der Zeit über die Linie – 0,6 Sekunden vor Roko.
Genau da stand ich, wo ich nicht sein wollte – mitten im Duell um den letzten Meisterschaftpodestplatz. Ich entschied mich, mein Tempo beizubehalten. Keine Ahnung, ob Roko den Platz braucht – aber wenn er angreift, werde ich alles tun, um eine Kollision zu vermeiden.
Auf der letzten langen Geraden zog er innen vorbei – und holte sich den Podestplatz.


Fazit: Kein Podium, aber ein großer Moment

Schade ums Podest – aber ich hatte wieder riesigen Spaß. Ich muss zugeben, dass ich in den letzten beiden Rennen vor dem Finale etwas demotiviert war. In Interlagos und Watkins Glen kassierte ich zwei Strafen, die ich bis heute nicht nachvollziehen kann. Das nagt an mir – ich lege großen Wert auf faires Racing, und mein Name auf der Strafen Tabelle ist für mich ein rotes Tuch.
Aber nach diesen beiden grandiosen Rennen ist das vergessen. Ich bin wieder voll motiviert, mich auf die neue Saison vorzubereiten. Mein Ziel: dauerhaft in Lobby 1 fahren – ohne Abstieg. Ab September wird das ein harter Kampf.

Abschließend: Ein großes Dankeschön an euch alle. Für all die genialen Stunden die ich mit den Fahrern der CKRL verbringen durfte. Mögen noch viele solchen folgen.

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